Die lokale NGO „Formenters Solidaris“ hat sich als Retterin für mehr als 500 Notdürftige erwiesen. Die plötzliche Situation durch den Covid 19 hat die Notwendigkeit nach Grundnahrungsmitteln um das Zehnfache erhöht. Während man vor der Epidemie 17 Familien mit 300 kg Lebensmitteln unterstützte, hat man jetzt einen Bedarf für 219 Familien und 516 Personen, was 4.400 kg Basis-Nahrungsmittel im April erforderte.
„Wir leben hier eine nie dagewesenen Situation“, sagt die Vorsitzende der Organisation, Teresa Costa. Der plötzliche Arbeitsstopp und die Notstands-Deklaration aufgrund des Corona Virus haben des Leben vieler Menschen auf der Insel radikal verändert. Sie leben vom Tourismus, sind Saison- Arbeiter, die ihre Familien unterstützen müssen oder allein ohne jegliches Einkommen leben. Der Staat hat allen, die ihre Arbeit aufgrund der speziellen Situation nicht antreten konnten, jetzt ein Minimal-Einkommen zugesichert, ( ERTE) eine Art Arbeitslosengeld.
Die gleiche Zahl der Notdürftigen hat auch das Sozialamt zu verzeichnen. Es sind also insgesamt fast 1000 Menschen, die im Moment auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind. Das bringt auf brutale Weise die Wahrheit über den hoch gepriesenen Tourismus zutage. Während die Unternehmen jahrelang die große Absahne gemacht haben, sind die Arbeiter -die eigentliche Säule des gesamten Saisongeschäftes – an ihre wirtschaftliche Grenze und damit an ein Existenz- Minimums gekommen. Die Presse spricht in einer Reflektion von “ skandalösen Zahlen“. Die enorm hohen Mieten für die Saisonarbeiter und die relativ niedrigen Löhne haben sie in diese entwürdigende Situation gebracht und damit die krasse finanzielle Kluft zwischen Arbeitern und Unternehmern bloßgestellt.
Jetzt hat der Consell die Wichtigkeit der NGO Formenters Solidaris offiziell anerkannt und die Organisation mit 30.000€ unterstützt. Das ist ebenfalls das Zehnfache, von der sonstigen Subvention ( 3.000€ jährlich). Das Sozialamt prüft die Notwendigkeit der Unterstützung, erteilt Nahrungsmittelbonusse die dann bei den Solidaris eingelöst werden . Man hofft, dass sich die Situation ab Mitte Juni beruhigt und die zur Zeit bedürftigen Menschen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. SOLIDARITÄT wird in ganz Spanien, und besonders hier auf Formentera groß geschrieben. Wir müssen alle unser “ Sandkörnchen“ dazutun, denn die Saison ist kurz dieses Jahr und der Winter sehr sehr lang.
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