„Ich möchte Momente der Intimität festhalten mit Jemandem, mit einer Landschaft oder meiner Lebens-Umwelt. Personen erinnern, Objekte, Orte…“
Keiner konnte es besser ausdrücken, als der Meister selbst. Edouard Maurel (Paris 1930) hat es in der Retrospektive seiner Malereien auf den Punkt gebracht. Seine Werke sind lebensnah. Sie sprechen von siebzig Jahren ständiger Veränderung, verschiedener Epochen, auch in seinem Kunst-Stil. Wenn man seine Bilder betrachtet ist es wie mit einer Antiquität: je länger man sie hat, umso wertvoller wird sie. Umso mehr steigert sich die Bewunderung und Achtung für das Objekt und den Meister,der es schuf. .
Maurel. Ein Multitalent mit so vielen künstlerischen Facetten, dass Paris der natürliche Keim für ein Leben mit Gleichgesinnten für ihn war. Besonders in der Zeit des Umbruches in der Kunst. Picasso, George Grosz Otto Dix, Matisse, alle inspirierten ihn in seiner goldenen Zeit, den fünfziger-Sechziger Jahren. (1951 war er im Hause von Dix, wo sie Gedanken und Ideen austauschten.)
Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass er sich sofort in die kleine Insel verliebte, als er das erste Mal 1964 mit seiner Frau Janine nach Formentera kam. Da waren Menschen seiner Interessen, Aussteiger, Intellektuelle, Amerikaner, die aus ihrem Land geflüchtet waren um dem Vietnamkrieg zu entgehen. Toleranz, und friedliches Miteinander wurde groß geschrieben. Die Epoche flower power und die Hippiebewegung begann ihren Siegeszug durch Europa auf Formentera. Diese faszinierende Mischung aus Multi-Kulti, gepaart mit ihren Interessen, war für das Ehepaar Maurel der perfekte Ort, um das Arbeitsleben in Paris, wo Maurel als Architekt und Designer arbeitete, zu kompensieren. Auf Formentera kann man drei Häuser finden, die er für Freunde entworfen hat. hat. Sein Eigenes selbstverständlich auch. Neben der Malerei waren nämlich die Architektur, das Design ,die Illustration und die Bühnenbild-Malere seine Stärken. Sogar als Schauspieler war er gefragt, denn sein Sinn für Humor und Comic ist bis heute sprichwörtlich. So arbeitete Maurel in Paris als Architekt und Dozent und auf Formentera hatte er Zeit für das Malen.
Seine Werke sind Objekte seiner Umgebung. Was für uns vielleicht etwas Alltägliches ist, etwas, das wir gar nicht mehr wahrnehmen, sieht er als Objekt für eine Malerei, das sich dadurch in etwas Wichtiges für ihn verwandelt. Und mit einem originell recycelten Rahmen ist es die Bewunderung für eine simple Gasflasche. Unentbehrlich in jedem Haushalt Formenteras, und deshalb fúr Maurel ein liebenswertes- und lebensnotwendiges Objekt, das es lohnt, verewigt zu werden. Oder eine Blume auf dem Küchentisch wird aus seiner Sicht zu einem Kunstobjekt.
Maurel entfernt sich im Laufe der Jahre vom künstlerischen Einfluss seiner Zeitgenossen und findet seinen eigenen, eigenwilligen Stil. Wo das Wichtige herausgearbeitet, aber das Nebensächliche im Hintergrund, manchmal in einer gewollten Unfertigkeit bleibt.
In siebzig Jahren hat er seine Kenntnisse der Porträtmalerei zur Meisterschaft gebracht. Denn das war der intimste Part seiner Kunst. Seine Familie, seine Frau und Muse, seine Freunde zu porträtieren. In einem großartigen Buch sind seine gesamten Arbeiten zwischen 1954 und 2018 gesammelt. Und man kann man auf einmalige Weise die verschiedenen Kunstepochen seines Lebenswerkes verfolgen.
Maurel selbst sagt in seinem trockenen Humor:“ Ich staune selbst, wie viel ich in meinem Leben gemalt habe“. Gleichzeitig gibt er dem Betrachter einen intimen Einblick in die Dinge, die ihn wirklich interessieren. Alltägliches wird zu Besonderem. eine herausragende Rolle spielen: seine Frau, seine Kinder und Freunde.
Die Tiere im Haus und die Treppe in der Nacht. Alles was ihn umgibt, inspiriert ihn und bleibt als Kunstwerk in der Erinnerung. Für immer. Für seine Kinder und Enkel.
Und wie ein jahrzehntelang geheim gehüteter Schatz öffnet Edouard Maurel jetzt- das erste Mal für Formentera- seine private, intime Pinakothek. Zu seinem 90. Geburtstag erfüllt er sich einen persönlichen Wunsch und macht uns, den Menschen, die ihn kennen und verehren ein ungewöhnlich wertvolles Geschenk. Lässt uns alle an diesem würdigen Moment teilhaben. Danke Eduardo, wie wir ihn hier nennen- und noch viele kreative Jahre auf der Insel und in Paris!
Übrigens: Katzen, die in eine Kunstausstellung besuchen, sollen Glück bringen!
Edouard Maurel: 18 Ölbilder- Retrospektive 1954 -2013. Noch bis zum 24.10. im Alten Rathaus, neben der Kirche. San Francisco Javier.
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