Man sagt, dass im Altertum ein Affe bequem durch ganz Spanien gekommen wäre-von Nord nach Süd ohne den Boden zu berühren. Und genauso war Formentera von La Mola bis La Savina über und über mit Bäumen bedeckt. Die Pinie ist die einheimische Ur-pflanze. Daher der Name Pitiusas (oder in katalán Pitiüses ) – was bedeutet: die Inseln bedeckt von Pinien. Es ist bewiesen, dass die Eidechsen noch vor dem Menschen auf der Insel waren. Und genauso verhält es sich mit der Flora: Einige Baumarten bestimmen bis heute die Landschaft von Formentera. Aber nur eine ist wirklich autochthon. Alles andere hat der Mensch dazu gebracht: Die Sabina, eine Wacholderart, Der Olivenbaum, der Feigen- und Mandelbaum, und der Johannisbrotbaum. Alle diese Sorten haben dem Menschen auf der kargen Insel das harte Leben erleichtert. Aus dem Pinienholz wurde jahrhundertelang Holzkohle für die nasskalten Wintermonate hergestellt. Die harten Sabina-Stämme dienten als Hauptträger des Daches beim Bau eines Hauses. Man legte die Stämme monatelang in das salzige Meerwasser. Damit war das Eindringen von Ungeziefer fúr alle Zeiten ausgeschlossen.
Die schotenartigen Früchte des Johannisbrotbaumes dienten damals noch ausschließlich zur Viehfütterung. Heute ist die Schote gemahlen ein ideales Mehl für Veganer, wird in der Feinbäckerei– und Kosmetikindustrie erfolgreich eingesetzt.
Aber schon im alten Griechenland entdeckte man, dass die Samen des Ceratonia siliqua alle das gleiche Gewicht haben. Daher der Name der Gewichtseinheit Karat. Man benutzte die Kerne deshalb zum Wiegen des Goldes.
Auch die Römer kannten sie als Masseinheit. Eine Siliqua hatte ein Gewicht von 189 bis 192 Milligramm. Die neuere Wissenschaft zweifelt die Gleichheit der Johannisbrot -Kerne zwar an, aber an der Tatsache, dass diese im Altertum als Gewicht benutzt wurden, kann nicht gezweifelt werden.
Der mythische Feigenbaum, schon in der Bibel erwähnt, war ausserordentlich wichtig zur Ernährung und für die Gesundheit des Menschen auf Formentera. Mit den enorm reichen Inhaltsstoffen der Frucht wie Kalzium, Phosphor, Eisen und mehr Mineralstoffen, war es ein idealer Baustein zur Gesundheit. Getrocknet sind die Feigen bis heute ein Gaumenschmaus für den Winter zu dem Ziegen-Käse den die Frauen der Insel seit Menschengedenken selbst herstellen.
Und wenn die getrockneten Feigen im Oktober mit ihren speziellen wilden Kräutern gewürzt in den Handel kommen, muss man sich beeilen, dass man noch welche bekommt.
Aber auch die Ziegen und Schafe brauchten in den heißen Sommermonaten den Schatten dieser ausladenden Bäume als Zufluchtsort vor der unbarmherzigen Hitze auf den kargen Feldern.
Der Mandelbaum ist ein Überbleibsel aus der Zeit der maurischen Herrschaft. hier gab es hinter jedem Haus mindestens einen Feigen- und einen Mandelbaum. Nahrung, und ideale Früchte fúr die noch immer vorherrschenden Rezepte der maurischen Vorfahren. Die salsa de nadal hat als wichtigsten Inhaltsstoff gemahlenen Mandeln. Und obwohl man das hier nicht anerkennt, ist diese extrem kalorienhaltige „Weihnachts- Sosse“ in ihrem Geschmack mit Zimt und süß, aber mit Hühnerbrühe zubereitet, total maurischer Herkunft. Alles waren in jedem Falle wichtige Produkte während der langen Wintermonate, wenn kein Schiff die Insel ansteuerte und man auf sich selbst angewiesen war.
Der österreichische Erzherzog ( und wohl der erste „Aussteiger“ in der Geschichte der Balearen..aber darúber mehr in einem separaten Artikel) spricht im 19. Jahrhundert von 2000 Feigenbäumen, wenig Oliven und noch weniger Mandelbäumen. Zu seiner Zeit gab es 326 Häuser auf der Insel und 1.624 Einwohner.
In diesem Jahr, 2020 – das wohl als ein ganz Spezielles in die Geschichte eingehen wird, haben auch die Bäume unter der Covid19- Epidemie gelitten.
Da die Bauern nicht ihre Häuser verlassen durften, und damit ihre Felder und Bäume nicht pflegen, konnten, wuchsen die sonst abgestützten Zweige bis zur Erde. Das war für die Tiere in diesem Sommer zwar eine ideale “ Höhle“ als Unterschlupf gegen die heißen Sommermonate, aber für den Baum selbst kann es das das Ende sein. Aber jetzt stehen die Feigen- und Johannisbrotbäume wieder in nie gesehenem frischen Schnitt und Abstützung. Wie ein frischer Haarschnitt beim Friseur! Die Bauern lassen nichts auf ihre Ehre kommen, und weniger die von Formentera!
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