Kategorien: Rückspiegel

Der Rückspiegel der Woche vom 10.1.-16.1.2021

Seit 1946 hat Spanien nicht solche Schneekatastrophe und Kältewelle gehabt.

10.1. Was zuerst wie jedesmal, wenn der spanische Winter anfängt, übertrieben wirkte, entwickelte sich zu einer gefährlichen Schnee- und Eiskatastrophe auf dem Festland. „Filomena“ zog zuerst mit ununterbrochenen Regenfällen und Stürmen über Spanien und die Balearen hinweg. Fallende Temperaturen verwandelten das Festland später in ein Katastrophengebiet. Provinzen um Madrid verzeichneten sibirische Kälte bis zu 30ºC unter Null. Sechzig Zentimeter Schnee in der Hauptstadt und Temperatur-Unterschiede von 20 Grad zwischen Tag und nachts ließen Strassen zu Eisbahnen werden. Es ging nichts mehr, Kein Vorortzug, keine Busse, keine Metro, keine Taxen. Auf den Fernstraßen blieben Hunderte von LKW-s über 24 Stunden liegen, die Fahrer blieben sich selbst überlassen ohne Essen oder Trinken. Dörfer sind bis heute von der Umwelt abgeschnitten. Und der Flugplatz, sowie die Zufahrtstraßen erlebten ein Caos. Allein zwischen Ibiza und Madrid wurden 12 Flüge anulliert. (6 Hin-und 6 zurück) DieStart-und Lande- Pisten waren total vereist. Das Militär hat die Räumung übernommen und bis Donnerstag konnte der Flugverkehr nur teilweise wieder aufgenommen werden. Die Kranken- und Rettungswagen konnten nicht an die Krankenhäuser kommen, weil die Zufahrten und die Eingänge total vom Schnee blockiert waren.

Spanien ist das System der Sommer- und Winterreifen nicht gewöhnt. Deshalb ist es unmöglich, ohne Schneeketten zu fahren. Drei Menschen starben durch die Gewalt des Unwetters „Filomena“. Diese, für Breitengrade wie Spanien ungewöhnliche Situation weitet sich mal wieder in ein politisches Tauziehen zwischen der Regierungspartei und Opposition aus.

Formentera schließt sich von der Umwelt aus.

15.1. Die Präsidentin der Insel-Regierung A. Ferrer hat bei der Balearen-Regierung offiziell um die Schließung der Insel gebeten. Sofort wurde ein neues Dekret von Palma bestätigt. Damit hat ab morgen, 16.1. bis 30.1. ganz Formentera drastische Einschränkungen für die Einreise und Ausreise. Nur die wichtigsten Belange, wie Arbeit auf Ibiza, unaufschiebbare Behördengänge, Studenten und Schüler, die auf anderen Inseln studieren, dürfen die Insel verlassen und zurück kommen. In jedem Falle braucht man eine von Arbeitgeber oder Behörde bestätigte Zulassung.

Wir sind wieder am Anfang der Pandemie angekommen, nur mit wesentlich mehr Covid- Kranken. Im Moment sind es 40 Infizierte, von denen 3 im Krankenhaus auf Ibiza sind. Alle anderen können sich zu Hause auskurieren, In Ibiza allerdings ist die Situation aus dem Ruder gelaufen. Man hat außerdem den Verdacht mehrer Fälle der neuen, englischen Variante, die noch wesentlich ansteckender ist. Deshalb soll ein eventuelles Übertagen auf Formentera verhindert werden. Ferrer betonte, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handele. “ Sowohl um die Bürger Formenteras zu schützen, aber auch, um die neue Saison – und damit den Tourismus nicht zu gefährden .

Ab sofort werden in den Häfen durch die Lokal-Polizei und einer Spezialbrigade der Guardia Civil alle Ein- und Ausreisenden an den Schiffen kontrolliert. Wer keinen gültigen Grund durch ein beglaubigtes Dokument vorlegen kann, wird mit dem nächsten Schiff zurückgeschickt. Die Mehrzahl der Bevölkerung Formenteras hält diese Maßnahme für eine gute Entscheidung, um Schlimmeres zu vermeiden.

Ein Blau-Hai „verschwimmt“ sich im Hafen von Formentera

Ein 1.70m langer Blau-Hai wird im Hafen von Formentera gesichtet.

Vom 13.1. Wer zufällig an diesem Tag im Hafen war, konnte ein einzigartiges Natur- Schauspiel beobachten: Ein Blau-Hai hatte sich im Hafen von La Savina “ verschwommen“.

Manu San Felix, Meerebiologe, Forscher fúr National Geographic und erfahrener Hai-Kenner war in diesem Moment zufällig in seiner Tauchschule im Hafen. Er zögerte nicht, im Taucheranzug in das winterkalte Wasser zu tauchen, um den Hai zu beobachten. Später erklärte er, dass es sich um ein weibliches Exemplar von ca. 1.70m Länge handele, das einen Angelhaken im Maul hätte. Aber es wáre nicht der Grund, dass das Tier eventuell wegen der Verletzung die Orientierung verloren hätte und deshalb in den Hafen geschwommen wäre. “ Für ihn ist es kein Hafen, sondern ein flaches Wasser, wo es Futter gibt. Und jeder weiß, dass es hier Tintenfische und Sepia gibt, die “ Lieblingsspeise der Blau-Haie.“

Das Tier ist nach Ansicht des Biologen am 12.1. nachts in den Hafen geschwommen, hat sich dort verirrt und den Weg nicht zurück ins offene Meer gefunden. Zuerst versuchte Manu San Felix den Angelhaken aus dem Maul des Fisches zu entfernen, was ihm aber nicht gelang. Dann schnitt er dem Hai den Weg so ab, dass er ihn sicher auf das offene Meer dirigieren konnte. Die Anwesenden haben interessante videos und Fotos von dieser interessanten Aktion machen können.

Zwerg-Adler auf Formentera beobachtet.

In diesem Zusammenhang gibt es noch eine interessante Neuigkeit. Es wurden mindestens fünf Zwergadler auf Formentera beobachtet. Und in verschiedenen Zonen auf der Insel. Der Natur- Fotograf Gerardo Ferrero hat diese Beobachtung gemacht. Auch hat er mehr Wanderfalken in diesem Jahr gesehen, obwohl es keine offiziellen Zahlen dieser Greif-Vögel hier gibt. Aber mit diesen sensationellen Momentaufnahmen, und der verstärkten Existenz der kleinen Adler wurde das Interesse an dieser Vogelart in der Welt der Ornithologie geweckt. Diese Fotos, auf dem ein Zwerg-Adler sich im Sturzflug ein Kaninchen fängt, ist der Traum- Moment eines jeden Natur-Fotografen. Ferrero erzählt, dass er zwischen dem Torre de Sa Gavina und Can Marroig mindestes fünf dieser Raubvögel gesehen hätte. Das Foto dagegen wurde im Playa de Migjorn realisiert, wo er zwei Exemplare beobachten konnte. Die Ornithologen haben keine Erklärung für das Ansteigen der Zahl der Raubvögel. Es kann eventuell mit verstärkter Anzahl von Kaninchen und Mäusen zusammenhängen. Mit dieser sensationellen Foto- Serie hat der Natur- Fotograf die Anwesenheit dieser Greif-Vögel auf einmalige Weise belegt.

Da diese Vögel kurz vor der Schnee-und Kältewelle, die das Festland überzogen hat, beobachtet wurden, ist mir eine Idee gekommen: Man beobachtet ja auch ein besonderes Verhalten der Vögel vor einem Hurrikane oder Tsunami. Könnte es eventuell sein, dass sie auch die Schneemassen und Kälte “ vor-empfunden“ und sich deshalb auf den Flug in eine wärmere Gegend begeben haben, wo sie die Garantie auf Beute haben? Das ist nur eine Vermutung von mir. Aber vielleicht gibt es unter den babu-Lesern zufällig einen Ornithologen, der dazu etwas sagen könnte?

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Barbara

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