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Eine Postkarte

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Als ich Euch letzte Woche eine Postkarte aus Es Caló schickte, fiel mir plötzlich etwas auf, das ich vorher nie wirklich gesehen hatte. Ganz am Ende des Parkplatzes steht eine Antiquität, die sofort mein Interesse weckte.

Zuerst dachte ich , es sei eine sogenannte Noria, die von Eseln bewegt wird,, denen man die Augen mit geflochtenen Klappen bedeckte, damit sie nicht merkten, dass sie dauernd nur in einem kleinen Kreis liefen. Aber ich hatte meine Zweifel, dass es dort einen Brunnen gegeben haben könnte, wo die Tiere die Wassereimer hochzogen, indem sie „blind“ Kreise drehten. Und so setzte ich mich mit „Pepe de Es Carnatge“ in Verbindung. Er weiß absolut alles über das Dorf San Augustin. Und er erzählte mir eine von den Geschichten, die ich so liebe- gelebte Geschichte – Historie von Formentera.

Pepe erklärte mir, dass dieses ein antiker Slip sei, der seinem Großvater gehört hat. Denn er war der Besitzer des einzigen Bootes, das vor mehr als hundert Jahren die Tour Formentera – Ibiza machte. Jeder auf der Insel kannte das Boot unter dem Namen Llaut Es Caló, obwohl es offiziell Jaume hieß. Nach Ibiza zu fahren, war ein Riesenunternehmen zu dieser Zeit. Und es gab natürlich auch keinen geregelten Fahrplan. Manchmal brachte man Schafe lebend rüber, oder musste Getreide transportieren. Dann fuhr mal ein “ Passagier“ mit. Jemand, der dringend nach Ibiza musste. Denn es war wirklich manchmal eine Höllenfahrt.

Diesel hatte seinen Motor erst um 1900 zum Bau im In- und Ausland patentiert. Also gar nicht daran zu denken, dass das Boot unter Motor lief. Man benutzte die sogenannten velas latinas – spezielle Segel, die zu dieser Zeit die Llaúts antrieben. Und manchmal dauerte so eine Überfahrt mehr als elf Stunden, wenn es keinen Wind gab.

Und wenn das Boot nicht nach Ibiza fuhr, wurde es benutzt, um in der Bucht von Es Caló, unterhalb des cami romanos Marés abzutransportieren. Ein Gestein, das sich in Millionen Jahren aus Sand, Muschelkalk, Salzwasser gebildet hat. Ein weicher Stein, dan man wunderbar zum Hausbau der alten Payés- Häuser benutzen konnte. Und der Sand zum Bau aus Es Caló hatte Fama, der feinste Sand auf der Insel zu sein und eignete sich ausgezeichnet zum Hausbau. So war dieses Boot immer im Einsatz und abends, wenn es im Hafen von Es Caló einlief, warteten schon vier der stärksten Männer, um mit dieser simplen, aber offenbar sehr soliden Holzkonstruktion das Boot an Land zu ziehen, in seinen Unterstand. Die beiden “ Arme“ waren beweglich, sodass jeweils 2 Männer an jeder Seite, wie mit einer Winde diese schwere Arbeit etwas erleichtert ausführen konnten.

Eine hochinteressante Geschichte aus der Zeit von Pepes Grossvater. Er selbst ist jetzt schon Opa von zwei supersüssen Enkelinnen.

In diesem Sinne, wenn Ihr dieses einmalige antike Teil noch nicht kennt- in Es Caló am Ende des Parkplatzes unterhalb der Terrasse.

Einen schönen Rest-Sonntag, und eine gute, erfolgreiche Woche wünsche ich Euch! Morgen ist Frühlingsanfang! Auf ein spannendes, großartiges Frühlingsfeeling!

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Barbara

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