Der Meeresfenchel in seinem schönsten Grün.

Es
Fonoll Marí. Der Meeresfenchel

Jetzt ist der Meeresfenchel in seiner vollen Reife. Er ist auf Mallorca eine geschätzte Salatbeilage, aber auch hier auf Formentera gibt es eine interessante Geschichte dazu:

Wenn man auf der Strandpromenade in Es Pujols auf der Höhe des Restaurantes Sa Palmera einen Moment stehenbleibt und auf das Meer sieht, entdeckt man einen kleinen Felsen im Wasser. Er heisst in katalan Escull del Fonoll, im Volksmund der Fenchel- Stolperstein. Und dieser Name geht sehr weit zurück. Als Es Pujols noch gar nicht existierte, muss man sich vorstellen, dass die Küste ganz anders aussah, als heute. Das Wasser war weiter zurück und der Stein lag mitten im Sand am Ufer, wie ein großer Stolperstein. Und die alten Formenterenser erzählen, dass dieser Stein völlig mit Meeresfenchel bewachsen war. Es gab sogar ein kleines Restaurant, mit dem gleichen Namen dort. Jetzt bleibt als Erinnerung eine Strasse, die nach diesem kleinen Felsen benannt ist: Carrer de S’Fonoll Mari = Die Strasse zum Meeresfenchel

Der Meeresfenchel ist eine typisch mediterrane Pflanze und wächst immer in der Nähe des Meeres. Am liebsten mag sie den salzigen Schaum der Wellen. Es ist also durchaus möglich, dass deshalb auf dem Stein am Ufer, wo sich die Wellen brachen, der Fenchel besonders üppig wuchs.

Der Nutzen dieser Pflanze ist bereits seit dem Altertum bekannt. Schon Christopher Columbus nutzte die Heilkräfte dieser Pflanze und nahm sie auf seinen Reisen mit an Bord seiner Karavellen. Es ist eine Heilpflanze mit einem enorm hohen Vitamin-C- Gehalt und war ein ausgezeichnetes Mittel gegen den gefürchteten Skorbut. Eine Mangelerscheinung, die zum totalen Zahnausfall in der Schiffsbesatzung führten konnte.

Auf den Balearen hat die Pflanze ideale Wachstumsbedingungen. Deshalb gehört der Meeresfenchel auf Mallorca zum Standard der lokalen Küche. Man legt die Stengel mit Salz und Wasser als Konserve ein- etwa wie Kapern. Diese werden dann in Salate gemischt, auch in Nudelgerichte und vor allem auf dem geliebten Pà amb oli, dem typischen Ölbrötchen. Da es eine besondere Beilage der mallorquinischen Küche ist, wird der eingelegte Meeresfenchel als Konserve dort kommerzialisiert. Seit 2005 steht die Pflanze auf den Balearen unter Naturschutz. Deshalb haben die Produzenten der Konserven ihre eigenen Anbaugebiete. Aber wenn Ihr hier auf Formentera etwas Meeresfenchel pflückt zum Probieren, wird Euch niemand dafür bestrafen. Es gibt genug!

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Barbara

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