Seit der Vorsitzende der Vereinigung der Strandbuden-Betreiber (chiringuitos) ein Bittschreiben an den Inselrat geschickt hat und sein Brief im Diario de Ibiza veröffentlicht wurde, werden die Stimmen immer lauter und die Gerüchte immer zäher.
Costas, die staatliche Küstenwache hat plötzlich verlangt, dass alle Kioske abgebaut werden müssten. Die Konzessionen würden in diesem Jahr neu vergeben. Von diesem Moment an verbreitete sich eine Art Panik, denn es wurden Stimmen laut, dass die zukünftigen Installationen alle gleich sein müssten und wie auf Mallorca aus Stein, oder eine Mischung Stein- Holz. Grosse Konsternation auf der Insel. Das, was Formentera so einmalig machte in seiner Individualität, ein Stück Nostalgie, das noch geblieben ist, soll jetzt „verklont“ werden?? Das kann nicht sein! Wir hoffen alle, dass es sich nur um ein Gerücht handeln möge.
Aber was wesentlich bedenklicher ist… diese chiringuitos drohen jetzt, der Globalisation – und einem europäischen Gesetz zum Opfer zu fallen. Ein Berufszweig, von dem viele Einheimische mit ihren Familien jahrelang gelebt haben. Sie waren es, die diese Tradition so einmalig ursprünglich und familiär aufrecht erhalten haben, bis jetzt. Es war die süsse Würze des Urlaubes auf Formentera. Man hatte „seinen“ chiringuito. mit seinem Besitzer auf Du und Du, man traf seine Freunde und machte neue Freunde. Hörte „seine “ Musik, hatte seinen Lieblingsdrink.
Und jetzt soll plötzlich, durch ein europäisches Gesetz „gleiches Recht für alle“ gelten. Die Einheimischen haben keinerlei Vorteil in Punkten oder ein Minimum an Priorität. Jetzt haben sich 49 spanische und auswärtige Firmen, oft Multis, um 8 chiringuitos beworben. Und weil sich laut Consell nicht genug Einheimische beworben hätten, oder zu spät angeblich, sollen die Lizenzen jetzt versteigert werden.
Das gibt selbstverständlich denen, die nur kommerzielle Interessen haben, durch ihre finanziellen Möglichkeiten viel mehr Chancen, solch ein Unternehmen mit X- vielen Strandliegen für die nächsten 6 Jahre zu bekommen ( und 2 Jahre Verlängerung)
Wir, die Bürgervereinigung von Formentera- AVIF und die Vereinigung der Strandkiosk- Betreiber versuchen noch in letzter Minute durch diplomatische Gespräche mit dem Inselrat diese Massifizierung zu verhindern. Im Moment ist alles noch in Aufruhr. Aber wenn es einen massiven Protest geben sollte, mit Presse, Unterschriften und Protestschreiben von Residenten, Gästen, Touristen, Einheimischen werde ich Euch bitten, massiv daran teilzunehmen.
Im Moment wartet bitte noch etwas, denn noch gibt es keine konkrete Aktion. Wir können erst aktiv werden, wenn Genaues von Seiten des Rathauses veröffentlicht wird. Ich werde Euch weiter über dieses so traurige, wie wichtige Thema informieren.
Schönen Wochenanfang für alle!
Die Insel wechselt ihre Farbe. Jetzt dominiert das Gelb. Ist es die „Farbe der Hoffnung“? Na, hoffentlich!
Liebe Barbara,
Ich danke dir herzlich für deinen Blog und die Informationen über meine Lieblingsinsel.
Formentera wäre um Einiges ärmer, wenn die Kioskos standartsiert würden. Ich liebe die Abende am Strand mit all den netten Menschen. Das gehört für mich zur Insel. Ich hoffe es gelingt, die Inselregierung umzustimmen. Ich halte fest die Daumen. Diese Tradition darf nicht verschwinden.
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Barbara,
ich schließe mich voll und ganz der Susanne an. Diese Tradition muss uns erhalten bleiben.
Liebe Grüße Angela
Liebe Babu, jetzt ist es so gekommen, wie ich es letzten Dezember befürchtet hatte: die kioskos gehen an Meistbietende aus aller Welt und unsere Freunde von der Insel haben das Nachsehen. Wir haben schon bei Bartolo unterschrieben, aber wenn noch was zu drehen ist mit einer Bürgerbeteiligung, dann sind wir natürlich dabei.
Liebe Grüße Betina