Eine interessante Reflektion

Der babu-blog-Leser Karlheinz von Liesenhof- Hegener hat einen interessanten Beitrag über die Zukunft der Insel geschrieben. Danke. Du kommst schon ziemlich an die Realität, Karlheinz. Aber es ist nur die Spitze des Icebergs. Ich werde auf die einzelnen Punkte „in Etappen „eingehen.

Man muss wissen, das die einzige Macht an den Küsten die APB ist, die Hafen- Autorität der Balearen. Man hätte also schon viel früher diese gravierenden Fehler erkennen müssen. Die Reglung sieht ja vor, dass aller fünf Jahre eine neue Chance für jeden bestehen sollte. Das wurde jedesmal derselbe Besitzer und so ist Bartolo, z.B. seit 40 Jahren in seinem Kiosk. Und hatte dieses „Erbe“ für seinen Sohn gedacht. Wie in einem richtigen Königreich! Und mit allen anderen war es genauso. Wie Du ganz richtig sagst, und was wohl jetzt die Autorität erkannt hat, dass die Umweltschutzgesetze und alles, was das beinhaltet, nicht mehr mit den Kriterien dieser Kioske übereinstimmen. Man geht plötzlich ganz bürokratisch-sachlich vor, hat seine „Standards“ und und seine Vorschriften. Und das soll nun ein Neuanfang werden. Im nächsten Jahr.. Wie wird sich zeigen. Wer war denn auf dem Markt zur Demonstration? Ich schätze, 20% Spanier, meist Familie und Freunde der alten Kioskbesitzer und der Rest, 80% waren Ausländer. Wobei davon wiederum 80% Deutsche waren und der Rest Holländer, Franzosen, wenig Italiener.

Und es ist auch logisch: Die Einheimischen müssen sich um ihre eigenen Belange in der Saison kümmern, da gibt es keine Zeit, um in chiringuitos zu sitzen.Die Demo interessierte sie überhaupt nicht. Und die Angestellten in ihren Betrieben können sich bei diesen Gehältern keine 4€ für ein Bier leisten!

Man spricht davon, dass das neue System überwacht werden soll, damit die Preise im Rahmen bleiben. Jetzt reget man sich schon wieder auf, dass es noch keine Liegen gibt. Touristen, die jeden Tag 32€ für 2 Liegen und einen Sonnenschirm haben- die beach-club- Touristen. Und wir sind froh, dass wir in den letzten Tagen solche – fast unglaublich schönen natürlichen Strände ohne die Massen von Liegen haben! Da liegt der wirkliche Charme der Insel.Aber man will offenbar nicht „zurückbleiben“ in der Zeit. Marbella lässt grüssen. Wir lieben Sonnenschirm und Handtuch, wie früher.

Cala Sahona wie in den besten Zeiten Formenteras, vor ein paar Tagen.

Du sprichst von der überfüllten Insel mit Rollern und Autos. Es gibt seit 2019 ein neues Gesetz, die Quote jedes Jahr um 12% zu reduzieren. Man will Umweltschutz- bewusst die spezielle Struktur der zerbrechlichen Insel schützen. Das bedeutet, ab dem 15. Juni bis Mitte September müssen alle Autos registriert sein, weil es in diesen Monaten ein Limit gibt. Man kann jetzt nicht mehr eben mal schnell ein paar Autos rüber holen. Auch kann keiner mit seinem eigenen Auto auf die Insel kommen, wenn er nicht vorher angemeldet und registriert war. Aber für uns ist die Quote immer noch zu hoch. Vor zwei Tagen, nur an einem einzigen Nachmittag haben 500 Autos die Insel verlassen! Noch gibt es ja kein Limit.

Karlheinz, das ist vollkommen richtig. Immer Protagonistin auf jeder Tourismus-Messe, und seit Ses Illetes einmal zum schönsten Strand Europas gekürt wurde, im ranking an 18. Stelle in der Welt steht, will jeder mal dorthin reisen.

Und jetzt wird es nämlich politisch. Es sind nicht nur die Touristen. Es ist die Uneinigkeit und das Tauziehen im Rathaus. Die Regierungsparteien, welche eigentlich in einem Boot sitzen sollten, sind sich spinnefeind inzwischen. Und da sind wir bei dem gleichen Thema, wie mit den Chiringuitos: wenn eine Partei 12 Jahre regiert, und dann plötzlich die Koalitionspartei das Sagen hat ( es gab einen Patt bei der letzten Wahl und man hat die Legislaturperiode in 2Jahre/ und 2Jahre gesplittet.) da kommt plötzlich Pedanterie, Besserwisserei und interner Machtkampf auf. Aber in diesem blog will ich nicht in politische Themen gehen. Übrigens, dieser famose Steg wurde von der Öko-Steuer bezahlt. Was jeder Tourist jeden Tag in sein Budget einplanen muss, wurde für eine Minderheit ausgegeben, die sich sogar ein Boot leisten kann! Aber das Argument ist ja die Surf-Schule, und die ist auch für Touristen! Dieser Pfusch wird ein teurer Spass!

Nur was wir hier auf die Beine stellen -die Aktivisten in den einzelnen Bürgerinitiativen, lässt Hoffnung aufkommen. im Moment ist es ein Dekret zur Reduzierung der Verschmutzung und Kontamination der Boote im Naturpark der Salinen. Wir versuchen die APB/ Hafenschutz zu zwingen, Zähler für Umweltkontamination und für Geräuschkontamination zu installieren. Die Freus sind mit seinen Seegras-wiesen / 15.000m2 Welt-Kulturerbe . Aber täglich zikulieren schätzungsweise 2000 Boote in die gleiche Richtung und hinterlassen 50-100 Tonnen Kohlenwasserstoff. Eine enorme Belastung für die Unterwasserwelt und die Sauberkeit des Meeres. Abgesehen, von der Schädigung der 100000Jahre alten Seegraswiesen. Wir möchten die Fährtransport- Firmen zwingen, die Frequenzen zwischen Formentera und Ibiza zu reduzieren. Es müssen nicht immer zwei halbleere Schiffe zur gleichen Zeit den Hafen verlassen. Eine Reduzierung von 10% mindestens und nicht mehr als 70 Touren im August. In den Nebenmonaten 40 -50, gestaffelt. Ich selbst sehe, dass die Insel immer mehr in den Ausverkauf geht, mit dem Argument: „es sind europäische Gesetze, da können wir nichts machen“. Und eine gewisse Dekadenz ist unübersehbar, Karlheinz. Du hast recht.

Mit dem simplen Satz „ eine klare Regelung“ hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn da liegt der Hase im Pfeffer. Spanien ist nicht Deutschland. Aber wenn sie dann den großen Teil von der Torte haben wollen, müssen sie auch wissen, wie man sie richtig aufteilt, das Unternehmen richtig organisiert.

Ich glaube, auf diesen letzten Absatz, was die unhaltbare Situation der Arbeiter-Unterkünfte betrifft, bin ich schon letzte Woche eingegangen.

Durch Zufall erfährt man dann, dass der Parkplatz gegenüber des Kinderspielplatzes in La Savina ein hochspekulatives Objekt ist und wohl mal wieder an einen Multi verkauft wurde. Da sollen 31 Bungalows gebaut werden, 30 Meter vom Estany des Peix entfernt. Bungalows wieder als kapitalistische Einnahmequelle, mit überdachtem Swimmingpoolund allen chiquerias. (wir kämpfen bei der Wasserknappheit, dass Swimmingpools so wenig wie möglich genehmigt werden). Und was sagt die Autorität Portuaria dazu? Alles passiert hinter geschlossenen Türen. Und was die Korruption im Yachthafen betrifft, da will ich gar nicht näher drauf eingehen.

Die jungen, bewusst denkenden Insulaner wachen endlich auf . Jetzt hat sich eine Plattform gebildet, die sich Netz Formentera zur Verteidigung unseres Territoriums nennt. Dieses Netz sind die einzelnen Bürgervereine. Sie stehen endlich auf und zeigen den Verantwortlichen das Stoppschild. Aber auf der anderen Seite gibt es kaum noch Oberschüler, die sich nach dem Abschluss um einen Studienplatz bemühen. Moto- Vermietung bringt schnelles Geld.Aber da sind die Ökologen in Aktion, die heranwachsenden Kinder, die ihre Insel vor weiteren Invasionen von Investoren schützen wollen. , und diese Inselkinder sind die ganze Hoffnung! Ja. Der Kreis schließt sich, Karlheinz. Diese Punkte sind nur die Beantwortung dieses sehr konstruktiven Beitrages. Es gibt noch viel viel mehr Baustellen! Aber wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Poc a poc sagt der Formenterenser – nach und nach. Ich bin auf die nächsten Kommunalwahlen gespannt. Aber könnten andere es besser? Wir brauchen kompetente Gemeinderäte, die eben klare, transparente Ansagen machen und die Bürger mitreden lassen.

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2 Gedanken zu „Eine interessante Reflektion“

  1. Liebe Barbara, ich bedaure es sehr, aber den Text mit den Überlegungen Deines Korrespondenten, konnte ich leider nicht lesen, Sätze verstümmelt, etc.
    Freundschaftliche Grüsse,
    Ruth

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