Das „kleine Schwarze“

Es war lange Zeit die Rettung der Frau auf kleinen Festen und wenn man unsicher war in der Wahl eines Kleides am Abend: Das kleine Schwarze. Jetzt hat die visuelle Künstlerin, Fotografin, Korrespondentin und Aktivistin in Sachen Feminismus diesen Mythos fotografisch auseinandergenommen. Seit die traditionelle Mass-Schneiderei dem Druck Massenproduktion nachgeben musste, sind die Regeln von der Industrie der Massenproduktion geändert worden. Die Größen sind industrielle Standard- Masse und der Körper hat sich anzupassen, nicht umgekehrt.

Das hat auf der einen Seite zu Frustrationen bei vielen Frauen geführt. Aber auf der anderen Seite mussten sich auch die Mannequins bei den Modenschauen in Größen quälen, die eher Kindergrößen waren. Das Ergebnis waren Magersucht und Enttäuschung der Frauen, die diesen Ansprüchen der Industrie nicht entsprachen. Jetzt hat Yolanda Dominguez mit einer Foto- Campagne die Frauen aufgefordert, zu ihrer Figur, zu ihrem Körper zu stehen.

Selbstbewusstsein will sie aufbauen. Aber auch die Industrie daran erinnern, dass nicht jeder die gleiche Traumfigur für ihren letzten Schrei der Mode haben kann.

Sie hat ein kleines Schwarzes, ein little black dress ( wie die Exposition heisst) in der Modell- Standardgröße 38 gekauft und Frauen verschiedener Nationalitäten darin fotografiert. Der einen ist es zu klein, der anderen zu groß. Aber jede der Frauen zeigt ihre Figur mit gutem Gewissen, ohne Scham. Und das genau bezweckt die Künstlerin: Die Aufklärung zum soziales Bewusstsein. Aber auch die Aufforderung an die Industrie, Mode für jeden Körper zu machen. Was gleichzeitig eine Einladung sein soll, das Anderssein zu respektieren.

“ The little black dress“ (LBD) Exposition Yolanda Domiguez. Galeriesaal im Alten Rathaus, San Francisco Javier. Noch bis zum 5.12.

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2 Gedanken zu „Das „kleine Schwarze““

  1. Nicht sehr esthetisch, das kleine Schwarze Grösse 38 auf Körpergrösse 50 zu quetschen, aber sicher sind die Photos wenn schon nicht schön, zumindest künstlerisch interessant. Die armen aber mutigen Mannequins , ihnen gilt mein Bravo!

    • Danke Ruth für Deinen Kommentar. Ja. Die Exposition ist eine bewusste Provokation. Dafür ist Yolanda Dpminguez bekannt. Und wenn man etwas ändern möchte, muss man leider extrem werden, damit der Rest der Welt hinsieht.Denn darauf zielt die visuelle Artistin ab: Es gibt keine junge Mode für diese Größen. Alles ist klassisch, langweilig und alt. Die Industrie hat die jungen selbstbewussten Frauen mit großen Größen vergessen, denn die witzigen Modelle sind in Gr.36,38,40. Diese Frauen sind vielleicht nicht die Kleidergröße eines Mannequins, aber deswegen kann man sie nicht diskriminieren. Und das genau will sie mit der Exposition erreichen.Toleranz und Gleichberechtigung . Die Autorin selbst sagt auch, dass viel viel Humor dabei war, als sie die Fotos gemacht haben. Übrigens ist dieses eine nationale Wanderausstellung und genau am Internationalen Tag gegen die Geschlechtergewalt wurde die Exposition hier auf Formentera eröffnet.

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