Wie so viele, wollte ich doch eigentlich auch nur Urlaub auf Formentera machen. Einfach ankommen, abschalten und sofort “zu Hause“ sein. Es ist so wunderbar einfach, weil auf dem Schiff schon der ganze Stress abfällt und man nur an die Farben des Meeres in Es Caló denkt, an die gelassene Fröhlichkeit und an das einzigartig leichte Gefühl, wenn man im Meer schwimmt.
Ja, es war Liebe auf den ersten Blick und so wurde aus dem Urlaub dann eines Tages ein neuer Lebensabschnitt. Meinen Beruf als Fotografin konnte ich nur noch als Hobby weiterpflegen. Man muss sich den Gegebenheiten anpassen, und so eröffnete ich 1991 in San Francisco einen kleinen Modeladen. Eigentlich nur “ein Loch in der Wand”, von der Größe her gesehen. Aber sehr erfolgreich.
Und es reichte, um noch Zeit zu haben, um die Sprache zu lernen, Kontakte und Freundschaften zu knüpfen. Und auch an meine eigentliche vocación anzuknüpfen. Auch für verschiedene Zeitungen und Magazine konnte ich noch schreiben. Sehr aktiv hab ich auch im lokalen Radio mitgearbeitet, RADIO ILLA.
Das alles konnte ich gut miteinander verknüpfen, die Winter waren lang und bald schon fühlte ich, dass dieses mein endgültiges Zuhause sein sollte.
Wie so vieles sich ändert, musste auch ich nach zehn Jahren den Laden aufgeben.. Es wurde umgebaut und angepasst… und leider war auch der Mietpreis für dieses “kleine Loch in der Wand” einfach nicht mehr tragbar.
Aber ich hatte durch die Redaktionsarbeiten und durch das Radio ein neues Standbein, um mich in dieser Materie weiterzuentwickeln, viel dazuzulernen und meine Kenntnisse über die Insel, das Land, die Menschen, ihre Kultur und Traditionen besser kennenzulernen. Inzwischen bin ich pensioniert und kann meine periodistische Neugierde voll ausleben. Ich habe Freunde hier, international- eine kleine neue Familie, fast alle viel jünger.
Wir inspirieren uns gegenseitig unaufhörlich. Kreativität wird groß geschrieben und alle leben diese vielbesungene Formentera-Freiheit und das unkonventionelle Leben voll aus.
Deshalb haben mich diese wunderbaren Erfahrungen jetzt beflügelt, nochmal durchzustarten und in diesem Blog meine Liebe zur Insel mit allen zu teilen, die genau wie ich glauben, sie sei das (vor)letzte Paradies im Mittelmeer.
Ich danke ganz besonders meinem Enkel, der mir maßgeblich geholfen, dass ich diesen langgehegten Traum des eigenen Blogs nun schließlich doch noch realisieren konnte.
Ich hoffe, dass sich diese Seite so positiv entwickelt sodass wir, die Leser und ich, uns eines Tages auch wie eine Grossfamilie fühlen werden. Von Du zu Du, ein kreativer Dialog, 2000km zwischen uns und doch ganz nah. Formentera hautnah… schlicht gesagt ein Lebensgefühl! Fangen wir einfach mal an! Ich freue mich auf dieses spannende neue Experiment.