Eine Postkarte aus Granada

Zuerst einmal nachträglich vielen Dank für Eure herzlichen Wünsche . Es ist schön, zu wissen, dass Ihr dem blog treu bleibt.

Ich gebe zu, dass ich glücklich bin, wieder hier zu sein. Schon allein die seidenweiche Luft , wenn man aus dem Flieger steigt, lässt das Herz höher schlagen. Aber ich muss auch gestehen, dass Spanien das ideale Reiseland ist, mit seiner Geschichte, seinem Klima, seiner Kultur. Und deshalb kommt meine Postkarte heute- etwas verspätet -aus Granada.

Als Boabdil, der letzte nasridische Sultan am 2. Januar 1492 zum letzten Mal über sein Granada, sein Paradies blickte, das er nun aufgrund der offiziellen Kapitulation den christlichen Herrschern Isabel und Fernando übergeben musste, brach er in Tränen aus. Seine harte Mutter aber sagte kalt zu ihm “ Beweine jetzt wie ein Weib Dein Reich, das du wie ein Mann nicht verteidigen konntest!“ Der Ärmste! Hat er doch nur das einzig Richtige getan, um uns heute im XXI Jahrhundert eine atemberaubende, total erhaltene und für den Manschen kaum vorstellbare Kunst zu hinterlassen! Ein Juwel, ein Schatz, der vielleicht bei einem Krieg von den spanischen Truppen zerstört worden wäre!

Seit 1013 regierten die muslimischen Herrscher in Granada und brachten die Stadt mit der Alhambra zu ungeahnter kultureller und wirtschaftlicher Blüte.

Heute Weltkulturerbe, werden in minutiöser Kleinarbeit einige Teile so restauriert, wie sie zur Zeit Boabdils wirklich gewesen sein müssen. Damit kann man sich vorstellen, dass die Ästhetik, verbunden mit der hohen Wasserkultur der Mauren hier in der Weite der Landschaft in unbeschreiblicher architektonischer und handwerklicher Kunst seinen Höhepunkt erreicht hat.

Bei Nacht, und das sogar noch bei Vollmond, den Albayicín, ältester Stadtteil Granadas zu besichtigen ist, wie sich in die Märchen von 1001 Nacht zu versetzen.

Oder „Geschichten aus der Alhambra “ von Washington Irving zu lesen.

Aber außer der Alhambra gibt es noch andere hochinteressante Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu besichtigen. So zum Beispiel das Kloster der Hieronymus- Mönche.

Carlos Primero von Spanien, Karl V. von Deutschland, war Fan dieser katholischen Glaubensgruppe. Immer, bevor er in eine Schlacht zog, versprach er den Mönchen, dass er ein Kloster für sie finanzieren würde, wenn er siegreich aus dem Krieg zurück käme. An dem Reichtum sieht man, dass er in diesem Falle offenbar sehr erfolgreich gewesen sein muss.

Und so gab es noch viele, geschichtlich hochinteressante Kostbarkeiten in dieser Stadt zu entdecken.

Wer z.B. mal nach Granada kommt, sollte sich unbedingt die sogenannten “ Carmenes“ ansehen. Etwas ab vom typischen Turismus, ist diese Art von Häusern eine echte granadinische Sehenswürdigkeit. Es gab sie auch schon in der maurischen Epoche. Aber die man heute sehen kann, stammen meist aus dem XIX. Jahrhundert. Eigentlich Sommerhäuser, etwas außerhalb der Stadt, waren sie immer durch hohe Mauern vor neugierigen Blicken geschützt. Zypressen und Wasserbassins sorgten bei der andalusischen Sommer-Hitze für angenehme Kühle. Jedes Carmen hat auf seine Weise einen ganz besonderen Charme. Ein Tipp von Einheimischen ist es, die Fundation Rodriguez- Acosta zu besichtigen. Besser kann man diese architektonische Kuriosität nicht kennenlernen.

Auch Malaga hat sich mit dem Picasso- Museum aus einer eher langweiligen Stadt zu einer andalusischen Perle entwickelt. Aber die Postkarte würde nicht enden, wenn ich noch fortfahren würde auf meiner fotografischen Entdeckungsreise.

Wenn Ihr wollt und vielleicht auch mal von Formentera einen virtuellen Abstecher auf das Festland oder auf die Nachbarinseln machen wollt, können wir gern noch andere kleine Foto- Reisen mit ein bisschen Geschichte unternehmen. Per Google kann man dann seine Neugierde ja noch vertiefen.

Granada und Malaga waren wirklich eine Reise wert!

Für heute erstmal auf Formentera ankommen.

Ich wünsche Euch allen einen schönen dritten Advent.

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6 Gedanken zu „Eine Postkarte aus Granada“

  1. Bravo für Deine Granada-Malaga-Reportage, grossartig die Photos!
    Bienvenue a Formentera!
    Buen fin de semana abrazo Ruth

    • Danke, liebe Ruth für Deine Kommentare. Sie machen mir das Gefühl,dass ich auf dem richtigen Weg bin, denn Du als Expertin weißt, wovon Du redest!

  2. Tolle Aufnahmen! Als ich vor drei Jahren diese Besichtigungen unternommen habe, musste ich die schönen und interessanten Eindrücke erst einmal verarbeiten.
    Liebe Barbara, ich wünsche dir auf Formentera einen schönen 3. Advent und eine erholsame vorweihnachtliche Zeit.

    • Das stimmt, Ángela! Die Schönheit und die Auffassung von Kunst der Araber beim Bau der Alhambra ist fast mit normalem Menschenverstand nicht zu erfassen. Da braucht man tatsächlich eine Weile, um das alles ¨zu verdauen¨. Und man möchte mehr wissen. Heute ist dem keine Grenze mehr gesetzt.

    • Ach Moni, danke. Ich freue mich, wenn mir dann mal wieder ein Artikel gelungen ist, der gut rüber kommt. Ich hoffe, dass mir das auch weiterhin gelingt!

Kommentare sind geschlossen.

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